Ideenwettbewerb TROPHELIA Deutschland 2023: Sagenhaft! Team des KIT gewinnt mit „ABNOBA“ und vertritt Deutschland bei ECOTROPHELIA



Mit der Produktidee „ABNOBA“ gewinnt das Studierenden-Team des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) den diesjährigen TROPHELIA-Wettbewerb.

„ABNOBA“ ist ein spritziges, grünes, fermentiertes Erfrischungsgetränk auf Basis von lokalem Giersch und Brennnessel. Den Namen hat das Getränk der gleichnamigen Fruchtbarkeitsgöttin des Schwarzwalds zu verdanken – ein passender Name, denn Giersch und Brennnessel sind für ihre wuchernden Eigenschaften bekannt und gelten weithin als „Unkraut“.

Das Entwickler-Team hat die TROPHELIA-Jury auf eine mystische Reise in die Tiefen des Schwarzwaldes mitgenommen und überzeugt: Ein Getränk aus lokalen, gut anbaubaren Kräutern, das mit geringem Aufwand produzierbar ist, in der nachhaltigen Mehrwegflasche angeboten wird und dazu richtig gut schmeckt!

„ABNOBA schafft eine smarte Verbindung von Ursprung/Tradition und Moderne und gibt der Brennnessel und Giersch einen positiven Twist – weg vom Unkraut hin zu einer ganz neuen Konnotation“, spiegelt Alexandra Baus, Jury-Mitglied, die Gedanken der Jury wider.

Das Siegerteam wird mit „ABNOBA“ Deutschland beim europäischen Wettbewerb ECOTROPHELIA, der im Oktober in Köln stattfindet, vertreten. Betreut wurde das Team bei der Entwicklung und Umsetzung seiner Idee im KIT durch Dr. Ulrike van der Schaaf und Sebastian Höhne.

Insgesamt 16 Studierenden-Teams von 7 Hochschulen hatten sich für TROPHELIA Deutschland beworben, um ihre Ideen für innovative Lebensmittelprodukte mit einem ökologischen Benefit vorzustellen. Die besten sechs Teams wurden für das Finale ausgewählt, das am 18. April 2023 im Rahmen des 21. FEI-Kooperationsforums in Bonn stattfand. Das Siegerteam wurde mit der Produktidee "ABNOBA" für die Teilnahme an ECOTROPHELIA Europe nominiert: Das Finale des europäischen Wettbewerbs findet vom 8. bis 9. Oktober 2023 in Köln statt.

HERZLICHE GLÜCKWÜNSCHE an das Team des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) – Richy Bergmann, Bianka Bohnacker, Jonathan Noll, Laurids Pernice und Felix Tham – sowie Dr. Ulrike van der Schaaf und Sebastian Höhne, die die Studierenden des Chemieingenieurwesens/Verfahrenstechnik, des Biologieingenieurwesens und der Lebensmittelchemie betreut haben.

Zur Pressemitteilung vom 19. April 2023


Platz 1:
„ABNOBA“ vom Team des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)

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TROPHELIA Deutschland 2023 - Platz 1: Produktidee "ABNOBA"
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„ABNOBA“ ist ein spritziges, grünes, fermentiertes Erfrischungsgetränk auf Basis von lokalem Giersch und Brennnessel. Den Namen hat das Getränk der gleichnamigen Fruchtbarkeitsgöttin des Schwarzwalds zu verdanken – ein passender Name, denn Giersch und Brennnessel sind für ihre wuchernden Eigenschaften bekannt und gelten weithin als „Unkraut“.

Mit der Kraft regionaler Wälder wagt das Studierendenteam des KIT den Sprung vorwärts und entdeckt die uralten Geheimnisse deutscher Waldkräuter wieder. In lang vergangener Zeit wurden Giersch und Brennnessel als besonders wertvolle Heil- und Speisekräuter gehandelt. Heute zu Unrecht weitgehend als Unkraut verschrien, lüftet „ABNOBA“ den Schleier der Vergessenheit. Eine natürliche Fermentation sorgt, neben dem breiten Aromenspektrum der Kräuter, für den frischen Charakter.

Ein 100 % lokal produziertes Getränk, das garantiert die Lebensgeister weckt, gesund ist und vor allem erfrischend gut schmeckt.

Kontakt: Felix Tham (abnoba.ka@outlook.de)

Platz 2:
„Mozzabella“ vom Team der Universität Hohenheim

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Das vegane Mozzarella-Ersatzprodukt des Entwicklerteams der Universität Hohenheim verbindet den Bedarf an leckeren veganen Alternativen mit der Notwendigkeit nährstoffreicher und ökologisch wertvoller Produkte.

Besonders Proteine gelten als limitierender Faktor, um die Weltbevölkerung in Zukunft ernähren zu können. Im Vergleich zu Stärke-basierten Käse-Alternativen sind die „Mozzabellas“ auf Basis regionaler Linsen hergestellt und somit besonders reich an Proteinen und Ballaststoffen. Der geringe Fettgehalt wird durch Cashewnüsse ausgeglichen, wodurch die „Mozzabellas“ zudem mit essenziellen Fettsäuren sowie einem cremigen Geschmack überzeugen. Zusätzlich bietet die Kombination aus Linse und Cashewkernen eine erhöhte biologische Wertigkeit der pflanzlichen Proteine, da alle essenziellen Aminosäuren enthalten sind.

Auch die Regionalität kann uneingeschränkt eingehalten werden, da der Bezug der Linsen beispielsweise aus den größten deutschen Anbaugebieten Baden-Württemberg und Hessen gewährleistet ist.

Vegan, nachhaltig, nährstoffreich und lecker – das ist „Mozzabella“!

Kontakt: Paulina Welzenbach (paulina.welzenbach@uni-hohenheim.de)

Platz 3:
„VonderEgg“ vom Team der Technischen Universität Berlin

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Mit „VonderEgg“ wurde ein veganes Frühstücks-Ei auf Sojabasis vom Studierendenteam der TU Berlin entwickelt, und das mit einer Produktion ganz ohne Tierleid!

Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft haben die Deutschen im Jahr 2021 durchschnittlich rund 238 Eier pro Kopf konsumiert. Um diesem Konsumbedarf gerecht zu werden, importierte Deutschland rund 27 % der Eier aus Nachbarländern. In Deutschland ist die dominierende Haltungsform der Legehennen nach wie vor die Bodenhaltung. Sie macht rund 63 % aller Betriebe aus.
Doch auch der Konsum von Eiern aus Freiland- und ökologischer Haltung überzeugt viele Tierschützer nicht. Es gibt zahlreiche Kritikpunkte, die auch auf die vermeintlich besseren Haltungsformen zutreffen, so dass sich immer mehr Konsumenten bewusst komplett gegen den Verzehr von Hühnereiern und für pflanzenbasierte Ei-Alternativen entscheiden.

Hier setzt die Produktidee „VonderEgg“ an. Das vegane Ei in weichgekochter Textur und realem Eidotter ist eine hochwertige und nachhaltige vegane Proteinquelle und kann mit gutem Gewissen – ganz traditionell – genossen werden, ist zudem gesund, innovativ sowie organoleptisch und nutritiv der Natur nachempfunden.

Kontakt: Quan Phan (quanphan2504@yahoo.de)

Innovations-Sonderpreis:
„Barbecue Banana“ vom Team der Universität Hannover

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Mit „Barbecue Banana“ hat das Team der Uni Hannover eine vegane Alternative zum herkömmlichen Pulled Pork auf tierischer Basis entwickelt. Die Herstellung erfolgt aus Bananenschalen, die mit einer Barbecuesauce auf Basis von fermentiertem Gemüse mariniert sind.

Jährlich werden ca. 125 Mio. Tonnen Bananen geerntet, was mengenmäßig den ersten Rang beim weltweiten Obstanbau (FAO, 2022) darstellt. 30 - 40 % der Banane landet jedoch im Abfall. Die Schale der Banane enthält nicht nur alle essenziellen Aminosäuren und ist reich an Leucin und Lysin, sie bietet auch ideale Struktureigenschaften für Fleischersatzprodukte und ist leicht zu verarbeiten.

„Barbecue Banana“ ist die Antwort auf die Frage der Vermeidung von Lebensmittelabfällen und eine Chance, den täglichen Fleischkonsum zu reduzieren und unterstützt mit einem Obst- und Gemüseanteil von mehr als 90 % eine umweltfreundliche und gesunde Ernährung. Zusätzlich wird ein Teil des Gemüses fermentiert und so auf ganz natürliche Weise schmackhaft, bekömmlich sowie haltbar gemacht.

Die Bananenschale hat großes Potenzial, zeitnah von der EFSA als sicheres Lebensmittel eingestuft und zugelassen zu werden. Dann steht der Markteinführung von „Barbecue Banana“ nichts mehr im Weg – wir wünschen viel Erfolg!

Kontakt: Vivien Maksimczyk (maksimczyk@stud.uni-hannover.de)

Erfolgreiche Teilnahme:
„Cascaritas“ vom Team der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe

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Bei „Cascaritas“ lautet das Motto: „Nicht die Bohne, aber mit Wumms!“
Der koffeinhaltige, zuckerreduzierte Erfrischungstee mit Kohlensäure auf der Basis von Kaffeekirschen wurde vom Studierendenteam der Hochschule Ostwestfalen-Lippe entwickelt.

Die Basis von „Cascaritas“ sind Kaffeekirschen, die als Nebenprodukt der Kaffeeproduktion anfallen und zum großen Teil nicht weiterverwendet werden. Im Spanischen werden die getrockneten Kaffeekirschen Cascara genannt und insbesondere als Begriff für die Pulpe (Fruchtfleisch) und die Schale der Kaffeekirsche verwendet. Der Name „Cascaritas“ ist eine Verniedlichung davon und bedeutet daher so viel wie „kleine Früchtchen“.

Ebenso wie die Kaffeebohne selbst, enthält auch die Kaffeekirsche Koffein, welches durch das Aufbrühen in das Erfrischungsgetränk übergeht. Um die Faktoren gesund, nachhaltig und natürlich in den Fokus zu stellen, wird nur ein Mindestmaß an Zucker verwendet, etwas Kohlensäure für ein prickelndes Mundgefühl sowie Zitronensaft aus Zitronensaftkonzentrat als Säuerungsmittel eingesetzt, was den Geschmack des gekühlten Tees für unterwegs abrundet.

Der Erfrischungstee bietet damit den optimalen Energiekick in der kleinen Pause zwischendurch, vor allem aber Freude und viel Geschmack für einen aktiven Alltag.

Kontakt: Julian Hantke (info@cascaritas.de)

Erfolgreiche Teilnahme:
„PresterPatty“ vom Team der Technischen Universität Berlin

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Mit „PresterPatty“ hat das Team der TU Berlin einen Burgerpatty auf Basis von Kidneybohnen und Gemüse entwickelt, um die Vielfalt der Fleischersatzprodukte im Supermarktregal nicht nur zu erweitern, sondern auch den Ansprüchen einer gesunden Ernährung sowie einer guten Ökobilanz gerecht zu werden.

Allein im Jahr 2020 wurden etwa 13 Millionen Kilogramm bzw. Liter pflanzlicher Fleischersatzprodukte im Lebensmitteleinzelhandel verkauft, während es im Jahr 2018 noch etwa 4,4 Mio kg bzw. Liter waren – mit steigender Tendenz. Doch wie kann dieser Trend weiterhin nachhaltig gestaltet werden?

„PresterPatty“ ist ein Gemüsepatty auf Basis von Kidneybohnen, Karotten, Zucchini, Haferflocken, Gemüsetrester und Sonnenblumenpresskuchen und somit ein innovativer Anfang für die Ansprüche eines solchen Ansatzes.

Eine vegane Alternative zum fleischigen Burgerpatty, ohne einen fleischigen Geschmack gezielt nachahmen zu wollen – das hat die Jury überzeugt!

Kontakt: Henrike Höber (henrike.hbr@googlemail.com)


Bildergalerie: TROPHELIA Deutschland 2023