Projekt des Monats Januar 2016

Mikroalgen als Rohstoffquelle mit viel Potential: Forscher verbessern Erschließung wertvoller Inhaltsstoffe durch Kombination innovativer Verfahren

Grünalge <span class='kursiv'>Scenedesmus obliquus</span> während der Kultivierung im Röhren-Photobioreaktor
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Unter den nachwachsenden Rohstoffen ruhen auf Mikroalgen große Hoffnungen. Zu Recht, denn allein 70 % der Trockensubstanz bestehen aus wertvollen Proteinen. Darüber hinaus enthalten Mikroalgen mehrfach ungesättigte Fettsäuren, natürliche Farbstoffe, Vitamine und zahlreiche weitere bioaktive Inhaltsstoffe. Und nicht nur das: Mikroalgen wandeln Kohlenstoffdioxid in Biomasse um, die als alternative Energiequelle zur Herstellung von Biogas genutzt werden kann.

Mikroalgen sind somit ein nachhaltiger Alleskönner, deren Potential nicht nur in der Lebensmittel- und Futtermittelindustrie erkannt wurde, sondern auch in der Energiewirtschaft, in der Pharmaindustrie oder für die Reinigung von Abwässern.

Doch bislang benötigt die Zucht, Ernte und Weiternutzung der Algen zuviel Energie, Wasser und Personal. Es gilt, den gesamten Prozess effizienter zu gestalten und damit die Produktivität zu erhöhen.

Dies ist das Ziel eines interdisziplinären und international durchgeführten Forschungsvorhabens des FEI: Durch die Kombination innovativer Verfahren innerhalb des gesamten Prozesses soll die Wertschöpfungskette von Mikroalgen deutlich verbessert werden. Die Kombination der „Mesh-ultra-thin-layer“-Technologie, membranbasierter Ernteverfahren, der Hochspannungsimpulstechnologie sowie neuartiger Separations- und Extraktionstechniken erproben die Forscher an verschiedenen Modellstämmen wie Spirulina, Chlorella und Scenedesmus.

Der derzeit größte Anteil an Algenbiomasse wird in Asien produziert: Die Biomasse wird geerntet, getrocknet und nach Europa verschifft, wo sie später resuspendiert und extrahiert wird – dieser Ansatz ist äußerst energie- und kostenintensiv. Die Entwicklung von effizienteren Prozesslösungen, die im Fokus dieses Projektes der Industriellen Gemeinschaftsforschung steht, wird es deutlich mehr europäischen Unternehmen ermöglichen, in den wachsenden Markt dieser vielversprechenden Rohstoffquelle einzusteigen.

Informationen zum Projekt CORNET AiF 129 EBG "Innovative Algenprozessierung für Nutraceuticals in Lebensmitteln und Futtermitteln (iAlgaePro)"




... ein Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)

Förderhinweis
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