FEI-Lebensmittelforschung auf Rekordhöhe: Lebensmittelbranche profitiert von hohen Forschungsmittelzuwächsen und neuen Förderinstrumenten

Bonn, 12. September 2007
Die mittelständische Lebensmittelwirtschaft kann derzeit von gestiegenen öffentlichen Forschungsgeldern profitieren. Auf der Jahrestagung des Forschungskreises der Ernährungsindustrie e.V. (FEI) in Freising-Weihenstephan gab der FEI-Geschäftsführer Dr. Volker Häusser Anfang September bekannt, dass der Fördermitteletat im vergangenen Jahr erneut auf einen Rekordwert von 6,24 Mio. Euro gestiegen sei; dies entspreche einer Steigerung von über 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch für 2007 und 2008 erwartet Häusser einen erneuten Anstieg.
Dr. Volker Häusser
Diese Mittel des Wirtschaftsministeriums werden – neben Eigenmitteln der Industrie – laut Häusser in jährlich rund 70 vorwettbewerbliche und anwendungsnahe Forschungsprojekte der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) investiert. "Diese Forschungsvorhaben fokussieren auf die unterschiedlichsten Produktionsbereiche der Lebensmittelindustrie; sie leisten bedeutende Beiträge zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sowohl der einzelnen Betriebe als auch der gesamten Branche", so Häusser.

Präsentierten gutgelaunt ihre Forschungsergebnisse (von links nach rechts): Professor Matthias Kind, Professor Reinhard Nießner, Professor Thomas Hofmann, Professor Stefan Vieths, Professor Peter Schieberle (Moderator; im Vordergrund), Professor Karl Sommer und Professor Markus Fischer.
Über 130 Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft kamen in das Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TU München, um die Vorträge von sechs FEI-Projektleitern im Rahmen der Jahrestagung zu hören. Die Wissenschaftler präsentierten aktuelle Ergebnisse aus der thematischen Bandbreite der IGF-geförderten Forschungsprojekte:
Dass zur Biogaserzeugung neben Energiepflanzen auch Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie genutzt werden können, zeigte Professor Karl Sommer von der TU München anschaulich am Vorbild einer Kuh, einem laut Sommer "in der Natur bewährten Biogasreaktor". Wie versteckte Allergene in Backwaren reduziert werden können, präsentierte Professor Stefan Vieths vom Paul-Ehrlich-Institut in Langen. Professor Matthias Kind von der Universität Karlsruhe referierte über verfahrenstechnische Wege zur Produktqualität. Über die Potentiale von Biosensoren in der Lebensmittelindustrie sprach Professor Reinhard Nießner von der TU München. Ebenfalls an der TU München forscht Professor Thomas Hofmann, dessen Thema die Identifizierung von Geschmacksstoffen als Grundlage für die Produktgestaltung war. Den Einführungsvortrag hielt Professor Markus Fischer über molekulare Methoden zur Qualitätsanalyse von Lebensmitteln. Professor Peter Schieberle moderierte die Vortragsveranstaltung.

Dr. Jürgen Kohnke
Der FEI-Vorsitzende Dr. Jürgen Kohnke hob zuvor in seiner Begrüßungsrede die öffentliche Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung als unverzichtbares Instrument der Innovationsförderung hervor und betonte dabei die Rolle des Forschungskreises als Brücke zwischen Wissenschaft und Industrie. "Mit seinen vielseitigen Förderaktivitäten setzt der FEI wichtige Impulse für die technologische Entwicklung der Lebensmittelindustrie", so Kohnke.

In diesem Zusammenhang erläuterte Kohnke auch die neue Initiative von DFG und AiF zur Förderung von Cluster-Projekten, die die parallele Bearbeitung von grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung ermögliche. Kohnke erklärte, dass der FEI diese Initiative sofort aufgegriffen habe und derzeit drei erste Clusterpilotanträge vorbereite.

Die Präsentationen und Abstracts der Vorträge sowie die Vitae der Referenten stehen ab 19. September unter www.fei-bonn.de in der Rubrik Veranstaltungen > Dokumentationen zur Verfügung. Der FEI veröffentlicht Ende 2007 einen Tagungsband mit den ausführlichen Beiträgen der Vortragsveranstaltung.

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