Transfette in Lebensmitteln sind Geschichte

Berlin/Bonn, 29. März 2021
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Neuer Grenzwert schützt Gesundheit und macht Kennzeichnung der Härtung von Ölen und Fetten überflüssig.
OVID fordert zugunsten gesünderer Fette den Entfall der Härtungskennzeichnung.



Ab 2. April 2021 gilt in der Europäischen Union ein neuer Grenzwert für industrielle trans-Fettsäuren (TFA) in Höhe von zwei Prozent. Damit folgt die EU den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Transfette bis 2023 weitgehend aus Lebensmitteln verbannen will. Die ölsaatenverarbeitende Industrie begrüßt den Grenzwert und wirbt für einen Neuanfang in Debatten um Transfette in Lebensmitteln.

„Noch immer geistert das Märchen von den bösen Transfetten in unseren Lebensmitteln durch die Medien. Dabei ist das schon seit Jahren kein Thema mehr. Dieser Transfette-Mythos schädigt Wirtschaft, verunsichert Verbraucher und ist auserzählt”, so Jaana Kleinschmit von Lengefeld, Präsidentin von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland.

Die deutschen Pflanzenölraffinerien minimieren Transfette bereits seit 2012 erfolgreich, indem sie auf teilgehärtete Fette verzichten. Stattdessen setzen sie auf Pflanzenölmischungen aus voll- sowie ungehärteten Ölen, die im Rahmen eines vom Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) koordinierten Projekts der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) entstanden (AiF 17875 N (https://www.fei-bonn.de/gefoerderte-projekte/projektdatenbank/aif-17875-n.projekt)). Dies eröffnet die Möglichkeit, die Gehalte an ernährungsphysiologisch wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu erhöhen. Dass Teilhärtung zu hohen TFA-Gehalten und Vollhärtung zu sehr geringen TFA-Gehalten führt, ist bis heute in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. „Der neue Grenzwert schützt Verbraucher vor hohen Transfett-Gehalten und macht die gesetzliche Härtungskennzeichnung überflüssig. Sie verwirrt Konsumenten, schürt das Märchen von den bösen Transfetten und behindert den Einsatz innovativer, ernährungsphysiologisch optimierter Fettmischungen. Diese Kennzeichnung gehört daher abgeschafft”, appelliert Kleinschmit von Lengefeld.

TFA sind ungesättigte Fettsäuren, die sich sowohl auf natürliche Weise als auch durch lebensmitteltechnologische Prozesse bilden können. Sie gehören zu den unerwünschten Bestandteilen unserer Nahrung. Laut WHO steigt bei zu hoher TFA-Aufnahme das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung liegt der mittlere TFA-Verzehr hierzulande unterhalb der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, nicht mehr als 1 Prozent der Nahrungsenergie in Form von TFA zu verzehren.

Weitere Informationen
Praxisleitfaden Siedefette: www.siedefette.de (http://www.siedefette.de)
Best-Practice-Projekt: Forscher entwickeln transfettsäurearme Pflanzenfette (https://www.fei-bonn.de/gefoerderte-projekte/best-practice-projekte/bpp-2017-02-transfettsaeurearme-pflanzenfette)

Pressekontakte
OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e. V.
Maik Heunsch
+49 30 726259-57
heunsch@ovid-verband.de (heunsch@ovid-verband.de)

Der Backzutatenverband e.V.
Christof Crone
+49 30 680722310
crone@backzutatenverband.de (crone@backzutatenverband.de)

Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI)
Daniela Kinkel
+49 228 3079699-2
kinkel@fei-bonn.de (kinkel@fei-bonn.de)


OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e. V.
OVID vertritt als Verband die Interessen der ölsaatenverarbeitenden und ölraffinierenden Unternehmen in Deutschland. Die Kernaufgabe der 19 Mitgliedsfirmen ist die Verarbeitung von Ölsaaten und Pflanzenölen zu Produkten für die Lebensmittelindustrie, die Bioökonomie, die Oleochemie, die technische Verwendung und für die Bioenergie. Als Verband ist OVID Schnittstelle zwischen seinen Mitgliedsunternehmen, politischen Entscheidungsträgern, Wirtschaft, Wissenschaft und Institutionen sowie Medien und der Öffentlichkeit. Sitz des Verbandes ist Berlin, in Brüssel ist OVID über den europäischen Verband FEDIOL vertreten.
www.ovid-verband.de (http://www.ovid-verband.de)

Der Backzutatenverband e.V.
Seit 1948 vertritt der Backzutatenverband e.V. (BZV) die Interessen von Unternehmen aus der Backmittelbranche. Mit rund 50 Mitgliedsunternehmen repräsentiert er den Großteil aller Unternehmen der Branche in Deutschland und Österreich. Die Mitglieder des BZV gehören der Zulieferindustrie des backenden Gewerbes an, d.h. sie liefern an Bäcker, Konditoren und andere weiterverarbeitende Betriebe. In den letzten Jahren haben insbesondere die Bereiche Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung an Bedeutung gewonnen.
https://backzutatenverband.de (https://backzutatenverband.de)

Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI)
Logo des FEI (ohne Namen, jpg-Format)
Der FEI ist die zentrale Forschungsorganisation der deutschen Lebensmittelwirtschaft und Mitglied der AiF. Ihm gehören durch direkte Mitgliedschaft sowie über 45 Wirtschaftsverbände und Branchenorganisationen rund 6.000 Unternehmen der deutschen Lebensmittelindustrie sowie über 30.000 Betriebe des Lebensmittelhandwerks an. Schwerpunkt seiner Aktivitäten ist die Förderung praxisorientierter Lebensmittelforschung. Der FEI koordiniert jährlich rund 100 Projekte der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) und kooperiert mit über 120 Forschungseinrichtungen.
www.fei-bonn.de (https://www.fei-bonn.de/startseite)