Projekt des Monats Mai 2019

Prävention aus der Frucht: Forscher untersuchen positive Wirkung von Fruchtsaftinhaltsstoffen auf den Fettstoffwechsel des Menschen

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Dass eine obst- und gemüsereiche Ernährung bei vielen Erkrankungen präventiv wirkt, ist unbestritten. Auch bei bestehenden Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirkt sich ein hoher Frucht- und Gemüsekonsum positiv auf den Verlauf aus. Eine gute Quelle für den Obstkonsum sind Fruchtsäfte, da sie reich an präventiv wirkenden sekundären Pflanzenstoffen sind. Insbesondere die dazu gehörenden Flavonoide sind in Hinblick auf ihre gesundheitsförderlichen Eigenschaften in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses gerückt: So deuten beispielsweise aktuelle Humanstudien deuten darauf hin, dass durch den Konsum von Mischfruchtsaft bzw. roten Traubensaft die Körperfettmasse reduziert werden kann.

Das Wissen um die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe von Früchten und Fruchtsäften sowie der Beleg ihrer Wirksamkeit, z.B. im Rahmen der Lipidregulation, sind insbesondere in Hinblick auf die oftmals negative Berichterstattung bei Fruchtsäften von Bedeutung. Doch um die positive Wirkung ausloben zu können, bedarf es sehr aufwändiger Nachweise, die insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen mangels eigener Forschungsressourcen nicht alleine erbringen können.

Hier setzt ein Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung des FEI an, das von einem Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Kaiserslautern und der TU Braunschweig durchgeführt wird. Zentrale Hypothese ist, dass sekundäre Pflanzenstoffe von Fruchtsäften in der Lage sind, regulierend in den Lipidstoffwechsel einzugreifen. Ziel ist es, jene Inhaltsstoffe in Fruchtsäften zu identifizieren, die maßgeblich Biomarker des Lipidstoffwechsels beeinflussen können. Ob die zu erwartenden Effekte im Menschen verifizierbar sind, wird anschließend im Rahmen einer Humanstudie überprüft: Dabei konsumieren die Probanden acht Wochen lang einen roten Fruchtsaft. Gemessen wird, ob und wie die Körperzusammensetzung (Fettmasse und fettfreie Masse) sowie der Fettstoffwechsel (Phosphodiesterase in Thrombozyten sowie HDL-, LDL, Triglyceride, Cholesterin und Lipase) beeinflusst werden.

Auf Basis der erwarteten Ergebnisse können die Unternehmen der deutschen Fruchtsaftindustrie, die von sehr vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt ist, neue Produkte herstellen: Fruchtsäfte, Smoothies, Shots, Fruchtextrakte oder -zubereitungen, deren gesundheitliche Wirkungen nachgewiesen sind und die ihnen eine Chance bieten, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Informationen zum IGF-Projekt AiF 20277 N "Einfluss von Fruchtsaftinhaltsstoffen auf Biomarker des Lipidstoffwechsels" (https://www.fei-bonn.de/gefoerderte-projekte/projektdatenbank/aif-20277-n.projekt)

... ein Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)

Förderhinweis
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