Projekt des Monats Juni 2014

Schützen Sensibles und maskieren Störendes – Wissenschaftler entwickeln Technologie zur Herstellung wasserunlöslicher Mikrokapseln

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Aerogele sind echte Allround-Talente. Die federleichten getrockneten Gele, die zu über 99 Prozent aus Poren bestehen und so einen stabilen, schwammartigen Festkörper bilden, können Kometenstaub unbeschadet auffangen, Wärme dämmen oder Gase speichern – und sensible Substanzen in Lebensmitteln schützen.
Der Bedarf dazu ist da: Vitamine oder sekundäre Pflanzenstoffe sind zu sensibel, um sie "unverpackt" funktionellen Lebensmitteln zuzugeben. Häufig ist auch gefragt, sensorisch störende Substanzen wie Coffein oder Omega-3-Fettsäuren in Lebens- oder auch Arzneimitteln an ihre "Wirkstätten" zu transportieren, ohne dass Verbraucher sie herausschmecken.
Zwar gibt es bereits Verfahren, die dies ermöglichen, doch sind bei diesen keine hohen Konzentrationen der zu schützenden oder zu maskierenden Substanzen erlaubt. Dank der großen Oberfläche von Aerogelen sind die Voraussetzungen gut, dass diese sich ideal als Hüllmatrix für die Mikroverkapselung solcher Substanzen eignen: Aerogele bieten reichlich Platz für die "Beladung" der gewünschten Substanzen.

Ziel eines aktuellen Vorhabens der Industriellen Gemeinschaftsforschung ist es daher, eine Technologie zu entwickeln, die die Herstellung von biokompatiblen, lebensmitteltauglichen Aerogelen aus Ei- und Milchproteinen ermöglicht. Die Forscherteams von der TU München und der TU Hamburg-Harburg setzen dabei Fischöl, das einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren aufweist, sowie Coffein als Modellsubstanzen ein. Die Technologie soll jedoch für eine Vielzahl unterschiedlicher Substanzen nutzbar gemacht werden, so dass sowohl Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln, Produzenten funktioneller Lebensmittel als auch Arzneimittelhersteller davon profitieren können.


Informationen zum Projekt AiF 17485 N "Hochporöse Aerogelpartikel aus Protein als Trägermatrix für sensitive und sensorisch störende Stoffe in Lebensmitteln"

... ein Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)

Förderhinweis
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